Hier findest du Antworten zu einigen Fragen bezüglich Homosexualität:
Ist Homosexualität eine Modeerscheinung?
Ist Homosexualität unnatürlich?
Ist Homosexualität angeboren oder vererbbar?
Kann man homosexuell werden?
Ist Homosexualität eine Krankheit oder gar ansteckend?
Sind Schwule häufiger pädophil?
Haben es Homosexuelle automatisch schwerer?
Nein. Aktuelle Studien und geschichtliche Fakten beweisen, dass es Homosexualität in allen Ländern, Gesellschaftsschichten, Epochen und Generationen gab und gibt. Man geht davon aus, dass sich fünf bis zehn Prozent zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Damit kommen homosexuelle Menschen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, in allen Berufen vor.
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Nein. Da Homosexualität auch bei zahlreichen Tierarten vorkommt, die ja gemeinhin als Natur bezeichnet werden, verstoßen Schwule, Lesben und Bisexuelle keineswegs gegen die Natur. Auch das Ausleben dieser Orientierung gehört zu einem natürlichen Leben dazu, und es wäre daher vielmehr „unnatürlich“, würden sich homosexuelle Menschen in heterosexuelle Beziehungen stürzen, nur um der Gesellschaft gerecht zu werden.
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Vererbbar kann es eher nicht sein, da sonst die meisten Homosexuellen wohl keine heterosexuellen Eltern haben könnten. Es ist umstritten, inwieweit Homosexualität genetisch bedingt ist und welchen Einfluss gewisse Hormone darauf haben. Fakt ist jedoch, dass Theorien, wonach Eltern und Erziehungeinen Einfluss auf die sexuelle Orientierung eines Menschen hätten, bisher alle widerlegt wurden. Deshalb sind mangelnde Vaterfiguren, falsche Erziehung und Traumata in der Kindheit nur Irreführungen und Argumente, die jeder Grundlage entbehren. Dass Homosexualität natürlich ist und genauso ihre Daseinsberechtigung hat, sollte einfach so akzeptiert werden.
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Wie oben bereits erläutert, haben äußere Umstände und Erziehung keinen Einfluss auf Homosexualität. Jedoch hängt es mit dem Umfeld zusammen, ob man seine sexuelle Orientierung auch ausleben kann/will/darf. Man kann also durch gleichgeschlechtliche Handlungen nicht „verführt“ oder gar schwul oder lesbisch werden. Oftmals passieren solche Handlungen auch nur aus pubertärer Neugier heraus („Entwicklungshomosexualität“), stellen nur ein Austesten dar und haben nichts mit sexueller Orientierung zu tun, oder sie geschehen aus sexuellem Trieb heraus, wenn keine Alternativen gegeben sind („Hemmungshomosexualität“ – in Gefängnissen, Klöstern usw.).
Späteres Coming-out hat oftmals mit einem Mangel an Zugestehen der eigenen Gefühle zu tun oder aber auch mit internalisierter Homophobie (siehe Begriffe).
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Nein. Lesben, Bisexuelle und Schwule sind geistig und körperlich völlig gesund. Die Tatsache, dass Homosexualität lange Zeit als Krankheit angesehen wurde (die WHO listete sie bis 1992 in ihrem Diagnoseschlüssel auf), ist jedoch eine historisch nur kurz auftretende Tatsache, da diese Pathologisierung erst im 19. Jahrhundert einsetzte. Dennoch glauben viele immer noch, man könnte Homosexualität „heilen“. Jegliche Umpolungsversuche führten jedoch nur zu psychischen Schäden der Betroffenen und widersprechen der Menschenwürde. Ansichten, wie Homosexualität sei ansteckend oder Geschlechtsverkehr könne „schwul machen“, sind daher abzulehnen und oftmals nur Ausdruck starker Homophobie – also der Angst vor Homosexualität.
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Nein. Der sexuelle Missbrauch von Kindern (Pädophilie) hängt stark mit Machtdemonstration, Schutzlosigkeit und Abhängigkeit zusammen und hat nichts mit Homosexualität zu tun. Natürlich gibt es auch homosexuelle TäterInnen, jedoch entspricht der Prozentsatz dieser Fälle ziemlich genau dem Anteil von Homosexuellen an der Gesamtbevölkerung. Heterosexuelle TäterInnen sind deshalb deutlich in der Mehrheit.
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Ja und nein. Je nach gesellschaftlicher Toleranz und Akzeptanz des eigenen Umfelds können auch Lesben, Bisexuelle und Schwule ein leichtes Leben haben. Sind jedoch die gesetzlichen Restriktionen stark und wird Homosexualität gesellschaftlich nicht akzeptiert, hat das oft negative Folgen und wird mitunter zu einer Last für homosexuell empfindende Menschen.
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Quelle: anders als erwartet - Informationsbroschüre für Eltern homosexueller Kinder von den RosaLila PantherInnen aus Graz
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